Écraser l’infâme!

Künstler und das Konzentrationslager − die Kunstsammlung der Gedenkstätte Sachsenhausen

Im Mittelpunkt der Ausstellung „Écraser l´infâme!“ stehen Gemälde, Grafiken und Zeichnungen von acht Künstlern aus Deutschland, den Niederlanden, Österreich, der Tschechischen Republik und Polen, die in den Konzentrationslagern Sachsenhausen oder Oranienburg inhaftiert waren. Den im Lager oder unmittelbar nach der Gefangenschaft entstandenen Kunstwerken werden originale Arbeiten vor und nach der Zeit der Haft beigeordnet.

Ziel ist es, Künstler und ihr Oeuvre vorzustellen und nach den Auswirkungen der einschneidenden Erfahrung der Konzentrationslager auf den Menschen und seine Kunst zu fragen. Kunst soll in erster Linie als Kunst ausgestellt werden und nicht nur als historische Quelle und zur Dokumentation des Lageralltags betrachtet werden.

Namensgebend für die Ausstellung ist ein 1934/35 unter dem Titel „Écraser l’infâme!" („Zerstört die Infamie!“) entstandener Zyklus von Zeichnungen des österreichischen Künstlers Rudolf Carl Ripper, in dem er sich mit seinen Erfahrungen von Terror und Folter im Berliner Columbia-Haus und im KZ Oranienburg auseinandersetzt.

Als Prolog der Ausstellung wird ein großer Teil der Kunstsammlung der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen in einer Medienstation exemplarisch präsentiert und somit erstmals für eine breite Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Gedenkstätte Sachsenhausen sammelt seit ihrer Gründung Kunst von ehemaligen Häftlingen und vereint so rund 1.000 unterschiedliche Werke von Künstlern vieler europäischer Länder.

Écraser l’infâme!“ ist ein trimediales Ausstellungsprojekt der Gedenkstätte Sachsenhausen, des Zentrums für verfolgte Künste Solingen, des Instituts für Neueste Geschichte und Historische Migrationsforschung an der Universität Osnabrück und beier+wellach projekte, Berlin. Das Projekt wird gefördert von der Kulturstiftung des Bundes und dem Förderverein der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen e.V.

Im Anschluss an die Präsentation in der Gedenkstätte Sachsenhausen wird die Ausstellung 2019 in der Gedenkstätte Terezin (Theresienstadt) und im MOCAK Museum für Gegenwartskunst in Krakau sowie 2020 im Zentrum für verfolgte Künste in Solingen gezeigt werden.

beier+wellach projekte übernimmt mit der Gedenkstätte und dem Zentrum für verfolgte Künste das Kuratorium, erarbeitet gemeinsam die Konzeption und den Förderantrag. beier+wellach projekte zeichnet ferner verantwortlich für die dramaturgische und raumbildnerische Gestaltung, die Entwicklung des Konzepts für Grafik, Medien, Exponatpräsentation und Licht und übernimmt die Ausstellungplanung bis zur Produktionssteuerung.
 

 

Kategorie Wanderausstellung

Auftraggeber Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Oranienburg

Zeitraum Leistungserbringung: 2015 – September 2018
Eröffnung: 09. September 2018

Ort Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen, Zentrum für verfolgte Künste Solingen, MOCAK - Museum of Contemporary Art in Kraków (PL), Terezín Memorial - die Gedenkstätte Theresienstadt (CZ)
  LeistungenKuratorium, Konzeption und Erarbeitung Förderantrag gemeinsam mit der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten und dem Zentrum für verfolgte Künste Solingen, dramaturgische und raumbildnerische Gestaltung, Grafik-, Medien- Exponatpräsentations- und Lichtkonzept, Ausstellungsplanung, Ausschreibung und Vergabe, Produktionsüberwachung